Der wichtigste Grund für ein niedrigeres Netto-GWP ist häufig die biogene, kurzzyklische Kohlenstoffbindung aus organischen Quellen. Beim Verbrennen biobasierter Materialien wie Holzresten, Stroh oder Papierschlamm wird zwar CO₂ freigesetzt. Da die Pflanzen dieses CO₂ aber relativ kurz zuvor aus der Atmosphäre aufgenommen haben, gilt es als kurzzyklischer biogener Kohlenstoff – und wird bei der Netto-GWP-Berechnung oft wieder abgezogen.
Solche Abzüge finden sich in vielen Produkten und Prozessen, zum Beispiel bei:
- Biobasierten Materialien (Holzmöbel, Karton, Biokunststoffe)
- Biogenen Brennstoffen (Holzhackschnitzel, Papierschlamm, Stroh)
- Mischbrennstoffen (z. B. RDF – Refuse-derived Fuel, eine Mischung aus Biomasse und Kunststoffen)
Darum ziehen viele EPDs diese biogenen CO₂-Emissionen bei der Netto-GWP-Berechnung explizit ab.
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Gerade bei Zement und Beton sind Brutto- und Netto-GWP nicht einfach zwei Versionen derselben Zahl. Sie repräsentieren unterschiedliche Bilanzierungsentscheidungen – insbesondere, wie biogener Kohlenstoff und Abfallbrennstoffe behandelt werden.
Um das greifbar zu machen, betrachten wir eine reale EPD für einen gängigen Zementtyp, erstellt mit der Emidat EPD Platform.