Primärdaten: Selbst erhobene oder direkt von Lieferanten bezogene Daten.
Sekundärdaten: Geprüfte Durchschnittswerte aus etablierten Datenbanken wie ecoinvent oder GaBi.
Die richtige Kombination spart Aufwand und erfüllt zugleich die Anforderungen nach EN 15804.
Wann Primärdaten erforderlich sind
- Bei hohen Umweltauswirkungen: Liegt der Anteil eines Stoffstroms über 10 % an einer Wirkungskategorie, sind prüfungsrelevante, standort- oder lieferantenspezifische Daten erforderlich.
- Bei Einzelfällen oder Spezialprozessen: z. B. biobasiertes Harz, interne Härtung oder Speziallegierungen – alles, was nicht in Datenbanken standardisiert ist.
- Wenn Sie es direkt messen können: Strom (kWh), Wasser (m³), Abfall (kg), Brennstoffe (l) - solche Daten lassen sich meist problemlos erfassen.
Wann Sekundärdaten ausreichen
- Für Hintergrundprozesse (Tier 2+): z. B. Vorgelagerter Netzstrom in der Zementproduktion.
- Für etablierte Rohstoffe: z. B. Stahl, Zement oder Glas - mit geprüften Durchschnittsdaten gut abgedeckt.
- Für schwer messbare Prozesse: z. B. Bergbau, Schifffahrt oder Sprengstoffe - hier reichen validierte Sekundärdaten aus.
Drei Prüfungen der Datenqualität durch den Programmbetreiber (PO):
- Zeitliche Aktualität: Daten dürfen maximal fünf Jahre alt sein.
- Regionale und technologische Relevanz: Die Daten sollen Ihren realen Gegebenheiten möglichst genau entsprechen.
- Genauigkeit: ±10 % Unsicherheit bei einflussreichen Stoffströmen gelten als Zielwert - dokumentieren Sie, wie die Zahlen zustande kamen.
Grundsatz: Was spezifisch und signifikant ist, sollten Sie messen. Für allgemeine Hintergrundprozesse genügen gute Datenbanken.